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1239 o. T. o. O.

Bischof Thomas verleiht mit Zustimmung seines Kapitels das von seinem Vorgänger gestiftete und vom bischöflichen Tische dotirte Hospital zu Neisse (vergl. o. No. 298, No. 299, No. 366) dem Propst Heinrich von Miechow vorbehaltlich der Rechte des Breslauer Bischofs als Diöcesanen und Patrons, unter Verpflichtung zur Armen- und Krankenpflege nach bestem Vermögen und zum Gehorsam gegen den Bischof, dessen Rath in grösseren Sachen einzuholen ist, und ohne dessen Erlaubniss der Propst weder Ländereien noch Renten im Gebiete der Burggrafschaft Ottmachau erwerben soll.

Z. P(eter) Propst, C(rysan) Dech., B(oguslaw) Archid., T(heodorich) Cantor, L(orenz) Custos, Ercard (bei Nakielski Eduard, vermuthlich Eccard zu lesen, vergl. o. No. 479), Probislaus (bei Nak. P. Vyslaus, zu lesen ist wohl Pribislaus), mag. H. praepos. Licensis (bei Nak. Cicens.; ob Zeitz gemeint ist?), Gregor Propst von Oppeln und and. Bresl. Kanon.


In ungenauem Abdrucke mit Weglassung der Zeugen und dem allerdings schon in ältere Abschriften hineinge kommenen unrichtigen Jahre 1238 bei Minsberg, Gesch. v. Neisse. Anhang S. 3. vergl. dazu Ritter, Diöcese Breslau 198. Besser bei Nakielski, Miechovia 162. Ob der hier genannte Propst Heinrich identisch ist mit dem Heinrich von Hotzenplotz, der nach Nakielski (p. 163 u. 206) das Neisser Stift 40 Jahre regiert habe, ist fraglich. Dem vorstehenden Auszug liegt eine durch den Notar Valer. Leichner gegen Ende des XVII. Jahrh. von dem Orig. zu Miechow genommene Abschrift (Staats-Arch. Neisse Kreuzstift 1.) zu Grunde.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.